In der Fachrichtung Versorgungstechnik werden angehende Techniker nicht nur technisch geschult, sondern auch kreativ gefordert. Ihre Aufgabe: Für die Gebäudeentwürfe der Bautechniker ein Bad in zwei Varianten zu planen – einmal einfach und funktional, einmal luxuriös und exklusiv.

„Es ist gar nicht so einfach, auf wenigen Quadratmetern ein durchdachtes und modernes Bad zu gestalten“, meint Pierre Grünbaum, angehender Techniker. Gemeinsam mit seinen Mitschülern setzte er moderne Planungstools ein, um nicht nur technische Anforderungen wie Leitungsführung und Belüftung zu berücksichtigen, sondern auch gestalterische Aspekte wie Materialwahl, Farbkonzepte und Raumwirkung.

Studiendirektor Jürgen Herold, Dozent für Technische Gebäudeausrüstung und Sanitärtechnik, sieht darin einen zentralen Baustein der Ausbildung: „Unsere Schüler sollen schon während der Schulzeit lernen, wie wichtig der Dialog zwischen Technik und Gestaltung ist. Gerade im SHK-Bereich ist das Zusammenspiel dieser beiden Welten entscheidend.“

Dank der leistungsstarken 3D-Badplanungssoftware Innoplus und der Spezialsoftware für Virtual Reality (VR) der Firma Trickpark können die geplanten Bäder inzwischen sogar virtuell begangen werden. Mit einer VR-Brille bewegen sich die Schüler realitätsnah durch ihre Entwürfe. So wird aus einem Plan ein begehbarer Raum.

„Schauen Sie einmal, ob Sie bequem an den Toilettenpapierhalter herankommen, wenn Sie auf Ihrem geplanten WC sitzen“, fordert Sanitärmeister Rainer Köhler seine Schüler während der virtuellen Begehung zum Praxistest auf. „Viele Planungsfehler lassen sich so erkennen, bevor das Bad tatsächlich gebaut wird – das spart Zeit, Geld und Nerven“, so Köhler weiter.

Auch die Schüler der Fachrichtung Bautechnik profitieren: Ihre entworfenen Häuser werden durch die Badplanungen der Versorgungstechniker ergänzt und nun ebenfalls virtuell erlebbar. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie sonst selten in der Ausbildung möglich ist.

Die Bilder zeigen Entwürfe der Bäder der Fachklasse FHK2