Ein würdiger Auftakt
Für den festlichen Rahmen des 35. Jahrestages des Mauerfalls öffnete Betreuerin der hausinternen Praktikumsstelle Frau Eidloth gemeinsam mit einem Schüler der 11. Klasse der Fachoberschule Wirtschaft das Café Wilsdorf. So sorgte sie vor Beginn der Feierlichkeiten für eine stimmungsvolle und feierliche Atmosphäre.
Worte, die bewegen
Der Festakt in der Aula des Beruflichen Schulzentrums Kulmbach wurde von Schulleiter Herrn Battistella eröffnet. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung des Erinnerns, um die Demokratie in der Gegenwart zu stärken. Besonders hob er hervor, wie es den Kolleginnen und Kollegen der Bauabteilung gelingt, den Lernfeldunterricht auf eindrucksvolle Weise mit Werteerziehung zu verbinden – sodass die Schülerinnen und Schüler neben fachlicher Kompetenz auch demokratische Werte vertiefen.
Die gesamte Bauabteilung wohnte dem Festakt bei und setzte damit ein starkes Zeichen für gelebte Werteerziehung und Gemeinschaft im Schulalltag.
Im Anschluss sprach Herr Brehm vom Kreiskuratorium „Tag der Deutschen Einheit“ über den Mauerfall von 1989. Die Begrüßungsworte rundete Herr Nagel von der Europa-Union Kulmbach ab.
Der 9. November als Schicksalstag
Einen bewegenden Beitrag leistete Herr Kania, Bürgermeister aus Saalfeld, der als direkt Betroffener die Bedeutung des 9. November als „Schicksalstag der Deutschen“ beleuchtete. Er erinnerte an die Reichspogromnacht von 1938 als Beginn des nationalsozialistischen Terrors, aber auch an den 9. November 1989 als Tag der Freude und des Neubeginns. Seine Worte wurden vom Publikum mit langem Applaus gewürdigt.
Im Anschluss teilte Landrat Herr Söllner seine Gedanken zum 9. November und betonte die historische wie gesellschaftliche Bedeutung dieses Tages. Den Abschluss des Festaktes bildete der Zeitzeuge Herr Scheidler, ein Verfolgter des DDR-Regimes. In eindrucksvollen Worten berichtete er von seinem Leben als Physiker in der DDR und den Hürden, mit denen er aufgrund seiner kritischen Haltung immer wieder konfrontiert war.
Symbolische Maueröffnung
Nach dem Festakt konnten die Gäste die Ausstellung „Leseland“, die von Frau Scheffold und Frau Kretz mit großer Detailtreue gestaltet worden war, in den Exponaten schmökern. Danach führte der Weg zur Mauerinstallation der Bauabteilung – ein beeindruckendes Monument, etwa einen Meter breit und fünfzig Meter tief.
Den symbolischen ersten Hammerschlag führte Landrat Herr Söllner als „erster Mauerspecht“ aus und schlug eine große Betonscherbe kraftvoll heraus. Ihm folgten weitere Mauerspechte, darunter Schulleiter Herr Battistella, Landtagsabgeordneter Herr Ludwig, Bürgermeister Herr Kania, Herr Hartnack und viele andere. An der Mauer entwickelten sich angeregte Gespräche über diesen historischen Glückstag der Deutschen.
Abschluss im Café Wilsdorf
Zum Abschluss trafen sich alle Gäste wieder in der Aula. Bei einer Tasse Kaffee und Gebäck wurden die Gespräche vertieft und die Eindrücke des Tages ausgetauscht.
Eine rundum gelungene Veranstaltung im Zeichen von Werteerziehung, Freiheit und Demokratie – ganz im Geiste der UNESCO-Projektschule Kulmbach.
